Wir freuen uns, Ihnen die neueste wissenschaftliche Publikation von unseren Fachärzt*innen für Plastische Chirurgie vorzustellen.
In den letzten Jahren ist die Beliebtheit von Brustvergrößerungen zurückgegangen, während die Nachfrage nach einer Entfernung von Brustimplantaten stark gestiegen ist. Aus diesem Grund haben wir eine Studie mit 77 Frauen durchgeführt, die sich einer Brustimplantatentfernung ohne Wiedereinlage eines Implantates unterzogen. Wir unterteilten diese in vier Gruppen basierend auf der Art der "Wiederherstellung der Brust" nach der Implantatentfernung: Einfache Implantatentfernung ohne Brustaufbau, Implantatentfernung mit Eigenfetttransplantation (Lipofilling), Implantatentfernung mit Mastopexie sowie Implantatentfernung mit Mastopexie und Lipofilling.
Unser Ziel war es für die Implantatentfernung ein Algorithmus zu entwickeln, um den idealen Ansatz für diese Verfahren zu standardisieren. Nach der Operation wurden alle Patientinnen mindestens 6 Monate lang nach ihrem Zufriedenheitsgrad befragt. Die Mehrheit der Patientinnen war nach der Explantation sehr zufrieden. Die Hauptursache für die Explantation waren Probleme im Zusammenhang mit den Implantaten. Kapsulektomien wurden nur in wenigen Fällen durchgeführt, da die Kapsel sich als geeignete Schicht für die Eigenfett-Transplantation erwies. Durch die Einteilung der Patientinnen in vier Kategorien konnte ein Muster in der Entscheidung für bestimmte sekundäre Verfahren untersucht und ein allgemeiner Algorithmus erstellt werden, der als Leitfaden für die OP Planung dient.
Die steigende Nachfrage nach solchen Operationen und die aufkommenden Bedenken hinsichtlich des Brustimplantat-assoziierten anaplastischen Großzell-Lymphoms verdeutlichen einen Trendwandel in der plastischen Chirurgie, der voraussichtlich Auswirkungen auf die Kommunikation zwischen Chirurg*innen und Patientinnen sowie auf die Wahl zukünftiger Methoden der Brustvergrößerung haben wird.
